Für ein Verbot, oder dagegen, das ist hier die Frage, welche ich für meine Person klar mit "dafür" beantworten kann. Angemerkt sei, dass es wohl eher um den Niqab geht, habe ich ja noch keine Burka hierzulande gesehen, aber das sei verziehen, beschäftigt sich ja nicht jeder so intensiv mit diesem Thema und behandelt deshalb eben beides gleich.
Aber wiederspricht dies dem hier geltenden Recht? Meiner Meinung nicht, so kann ja auch keiner nur mit einer Penishülse beschürzt durch die deutschen Einkaufstraßen schlendern, nur weil dies in einigen Gebieten dieser Welt so üblich ist. Eigenartigerweise wird sich kein einziger ob dieses Verbotes aufregen, kein Fernsehdiskussionsrunde wird deshalb gestartet und auch in keiner Zeitung wird auch nur ein Absatz darüber geschrieben. Warum aber wird um eine Handvoll - mehr sind es nämlich nicht - Verschleierungswütiger ein derartiges Trara veranstaltet, sind die Rechte eines Amazonasindianers gar minderer, als die eines religiös-verbrämten Mittelalter-Fans? Weils um Religion geht? Nun, was wäre, wenn ich nun einen FKK-Glauben ins Leben rufen würde, gelten dann für mich gewisse Regeln auch nicht mehr, darf ich dann auch machen, was ich will, solange ich nur laut "Diskriminierung" rufen kann?
Verstehen sie mich nicht falsch, es liegt mir fern, jemanden das Muslim-sein zu verbieten, finde ich das Recht auf freie Religionsausübung ja unabdingbar, soll doch jeder an das glauben dürfen, was er will. Nur sollte man dabei nicht auf die Realität vergessen, so ist es ja in unserm Kulturkreis üblich, sein Gesicht zu zeigen, für alle und jeden, oder laufen Sie mit einer Strumpfmaske über den Kopf durch die Gassen ihrer Heimat? Haben Sie schon einen gesehen, der so durch die Straßen pirscht? Wenn ja, dann sollten Sie den Freund und Helfer verständigen, waren Sie ja wahrscheinlich Zeuge eines Bankraubs und könnten eventuell eine Belohnung erhaschen, die nächste Urlaubsreise wäre gesichert. Vielleicht nach Ägypten, können Sie da ja gleich mal probieren in der Badehose durch Kairo zu laufen, mal sehen ob sie - nach der Einkassierung durch die dortige Polizei - auch auf ihre Grundrechte pochen können.
Wie meinen? Der letzte Vergleich hinkt, kann man ja das Land am Nil nicht mit unseren Landen vergleichen, herrscht doch bei uns das Recht auf Selbstentfaltung? Schon, jedoch setzt dies nicht den Respekt außer Kraft, sollte man den doch vor jedem Gegenüber haben, also auch vor der Kultur des Landes, in dem man lebt. So sollte man einem Thailänder zB nicht seine nackte Fußsohlen zeigen, bei einem Türken nicht mit den Schuhen durch die Wohnung latschen (bei mir übrigens auch nicht) und bei uns eben sein Gesicht nicht verhüllen, jedes Land hat eben seine eigenen Regeln. Kann man mit denen nicht leben, dann sollte man sich eventuell einen Umzug überlegen, kann man sich ja nicht erwarten, das sich ein ganzes Volk den eigenen Pläsierchen anpasst, nur weil man das Wort "Anstand" noch nie vernommen hat, oder auch keine anständige Erziehung genossen hat.
Natürlich werden nun einige übers Ziel hinausschießen und auch für ein Kopftuchverbot plädieren, jedoch liegt da der Sachverhalt meiner Meinung anders, kann ich ja da keine Verletzung der hiesigen Kultur erkennen, trug ja auch meine Oma eins und die kam nicht aus dem Orient. Natürlich muss mir das nicht gefallen, das ist mein gutes Recht, jedoch gehts mich unterm Strich nicht wirklich etwas an, genausowenig wie Jürgen von der Lippes ätzend-buntes Hawaiihemd.
Eines möchte ich zum Abschluss noch anmerken, so finde ich es ja mehr als traurig, dass es überhaupt ein solches Verbot braucht, würde ich mir ja wünschen, dass man vielleicht etwas Empathie für sein Gegenüber entwickeln und seinen eigenen Schmarrn nicht derartig ernst nehmen würde. Aber das ist ja wahrscheinlich Absicht, kann man sich sonst ja nicht abgrenzen, würden ja Menschen die sich eine Verständigung wünschen einen Kompromiss anstreben. Und nicht mit dem Schädel durch die Wand brettern, der Schleier schützt nämlich nicht wirklich.
Guten Tag
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