Mittwoch, 4. Januar 2012

"Gemäßigte" Islamisten in Marokko

Blutige Aufstände im Jemen, niedergeknüppelte Demonstranten in Kairo, Gaddafi mit Stock im Allerwertesten und ein wahnsinniger Diktator in Syrien, all das hat uns durch die letzten Monate begleitet, dabei haben viele übersehen, dass es auch in anderen Ländern zu Umwälzungen gekommen ist, unter anderen in Marokko:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-11/marokko-wahl-islamisten

Nun ist die Regierung im Amt und die ersten kritischen Stimmen erklingen, sind sich ja vor allem Frauen nicht wirklich sicher, ob diese Regierung sie aus dem patriachaischen Jammertal führen kann:

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15629661,00.html

Gut lesen geehrte Konvertitinnen, gar wenig ist da nämlich vom Glanze eines Diamanten zu vernehmen, sondern der Vergleich mit einem staubigen Lehmklumpen drängt sich einem auf, welcher ab und an unter der Schuhsohle des Herren pappt und bei Bedarf an jeder Hausecke abgestreift werden kann.  Natürlich wird auch dies am Niqab abprallen, wie Regen von der Öljacke, schließlich ist man ja unfähig sich der Realität zu stellen und verkriecht sich deshalb in Suren und Hadithen, welche die Rolle des Weibsvolks zwar loben und ihnen salbungsvoll ein paar Zuckerstückchen zuwerfen,was jedoch im echten Leben nichts anderes bedeutet, als ein glänzender Umhang auf einem geschundenen Arbeitsesel. Der ächzt mit Liebesbekundungen auch nicht weniger unter seiner Last, allerdings ist der ja nur ein Tier und scheint sich deshalb wohl seiner minderen Rolle eher bewusst zu sein, als manch Schleierfrau, jubeln ja einige sogar noch unter der Knute. Und weil man selber ein bisschen devot veranlagt ist, sollen dies auch alle anderen tun, ist geteilte Unterdrückung ja nur halbe Unterdrückung.

Aber zurück zum Thema Marokko und da vor allem zu der neuen Regierung. "Gemäßigte" Islamisten sinds, die da nun an der Macht sind, jedoch stellt sich die Frage, wie das Wort "gemäßigt" seinen Weg zur Bezeichnung  Islamist gefunden hat, passt dies ja zusammen wie duftende Stinkmorchel, oder hautfreundliches Schleifpapier. Was ist ein abgeschwächter Glaubensfanatiker? Darf jetzt zwar Musik gespielt werden, aber nur unter Anwendung von Ohropax? Darf Alkohol den Mund benetzen, wenn man nicht schluckt? Dürfen Frauen nun Jeans tragen, allerdings nur über der Burka? Darf man sein Eheweib nur züchtigen, wenn man sie vorher mit Lachgas betäubt hat? Und darf man die Bibel lesen, wenn man vorne Koran draufschreibt?
Lächerliche Vergleiche? Nicht lächerlicher, als "gemäßigter Islamist", schließt das eine das andere ja von sich aus vollkommen aus und hinterlässt einen fauligen Beigeschmack, welches wohl derzeit nur durch die Bezeichnung "ehrlicher Wullf" übertroffen werden könnte.

Wie meinen? Ich hetze? Sie liegen wieder falsch, ich tue nur meine Meinung kund, das ist mein gutes Recht, schließlich lebe ich in einem Land, wo Staat und Religion voneinander getrennt sind, was den Vorteil hat, dass ich mir nicht bei jedem Wort überlegen muss, ob ich irgendeinen dahingeschiedenen Propheten vor den - mittlerweile zu Staub zerfallenen - Kopf stoße. Das ist auch gut so, wurde diese Abkehr von Blasphemiegesetzen und inquisatorischer Folter ja mit Blut erkämpft, manch Leben wurde auf den Weg in die Freiheit geopfert. Genauso wie gerade in den arabischen Ländern? Nicht ganz, so wechselt man dort ja nur die Art der Unterdrückung, ein wirklicher Fortschritt ist darin nicht wirklich zu erkennen, wobei ich ja immer noch die Hoffnung habe, dass dies ein vorübergehendes Phänomen ist. So wie damals das 1000jährige Reich, welches ja - Gott sei Dank - auch nur ein paar Jahre gedauert hat. Hoffen wir nur, dass der heutige Irrweg nicht auch soviele Opfer fordert.

Guten Tag

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen