Donnerstag, 7. Dezember 2017

Meinung - hat jeder, aber warum?

Nein, es folgt kein Artikel, sondern nur meine Beobachtungen, die ich hiermit zur Diskussion stelle (inspiriert von einer Diskussion mit einem Freund): Ich sehe immer mehr, dass Meinung alles ist. Also die eigene. Sie steht über allem, sogar über dem Leben anderer Menschen. Sie ist so unendlich wichtig, dass einem alles andere egal ist, Hauptsache man selber kann sich in einem wohligen Licht sonnen, obwohl man eigentlich keinen blassen Schimmer von Irgendwas hat. Der kleine Mann und die kleine Frau von nebenan fühlen sich auf Facebook als Reinkarnation von Peter Scholl-Latour, obwohl sie nichtmal die Hauptstadt von Spanien ohne googlen finden, schwadronieren aber zB über einen Osten, der zwar einerseits nah, aber wissenstechnisch für sie so fern wie ein neuentdeckter Riesenstern ist.
Nein, das ist keine Abwertung des Ottos und der Susis von nebenan, kann ja eben kein Mensch alles wissen (bei Texten über Physik bekomme ich immer noch Hirnsausen), aber woher kommt diese Selbstüberschätzung, die gerade wie die spanische Grippe um sich greift? Warum hält sich heute jeder für den Nabel der Welt, obwohl es doch (mich eingeschlossen) nur zum Nasenhaar reicht? Ist es Facebook, wo man Seinesgleichen zum Zuprosten findet? Ist es Langeweile, die einen in Höhen treibt, wo man eigentlich gar nichts verloren hat? Ist es nur die Lust am Chaos...nach dem Motto "Brenne, Rom, brenne"? Oder doch nur der Drang, einmal irgendwer zu sein...in einem sonst eher trostlosen Dasein?

Kann mir das bitte jemand sagen?


16 Kommentare:

  1. Dazu solltest Du dir mal das Profil von Uwe Puschmann auf Chemnitz ansehen^^

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  2. Eien Meinung zu haben von etwas was man nicht wirklich beschreiben kann hat schon immer Weltgeschichte geschrieben.

    Wieviel Religiöse dieser Welt haben mit ihren hanebüchenen Vorstellungen wohl die Jahrgunderte vergiftet und verwüstet.

    Dagegen sind alle anderen harmlos.
    Aber zuerst gehe man eben auf die kleinen los.
    Wer kann schon etwas detailliert zu Glyphosat sagen, wette nicht mal die Formel ist jedem Mitredner gläufig, geschweige denn die Wirkung der kombinierten Bestandteile.
    Das mit Abstand häufigste Thema dieser Welt ist immer noch überall das Wetter.

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  3. Mal meine Beobachtung.
    Heute an der Kasse.
    Junge Kassierin, mein Stück Gemüse kommt auf dem Band.
    "Können sie mir sagen was das ist ?", kurzes Stutzen,meine Antwort "ein Blumenkohl".
    Oh Mann, wenn man das schon nicht weiss.

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    1. Meinereiner an der Kasse: soll 9 Euro und 7 Cent zahlen, ich gebe einen Zehner und die 7 Cent. Kassierin schaut mich an mit langen Augen: "und wieviel kriegen sie jetzt zurück?"

      Aaaaalles klar...

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  4. Meiner Meinung nach gibt es auf die Fragen keine gute Antwort :D

    Ich würde gerne Diskutieren (im Netz) lernen, aber es scheitert immer am virtuellen Zuhören...

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  5. Man muss nicht über Alles dataillierte Kenntnisse haben.
    Wenn ein Auto dauernd mit Motorschaden liegenbleibt, muss ich keine Ahnung vom Motor haben, um zu wissen, das er nichts taugt.

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  6. Das ist der Zeitgeist unserer Gesellschaft, die zum größten Teil nur noch aus Egomanen und Narzissten besteht. Die Politik macht es vor. Es ist kaum noch möglich eine Regierung zu bilden, weil jeder einzelne was anderes will, warum sollte es bei der allgemeinen Bevölkerung dann anders sein? Wir wurden doch auch die letzten Jahre so erzogen...jeder, der nicht das bekommt was er will, fühlt sich sofort als "Opfer". Mit dieser Opferindustrie finden sich in diesem Land irgendwo ein oder mehrere soziale Träger die kräftig davon profitieren wenn man eine Minderheit vertritt. Für jedes Thema gibt es mittlerweile " Experten", Islamexperten, Friedensexperten, Kriegsexperten, Armutsexperten...und alle meinen DIE absolute Wahrheit zu vertreten, auch wenn keiner davon bisher in absoluter Armut, im Krieg oder Islam gelebt hat...aber offenbar reicht es der Bevölkerung in Deutschland zu wissen, dass der "Experte" irgendwas studiert hat...denke ich da allerdings an meine Studienzeit zurück, so kann ich nicht gerade behaupten dass aus mir und meinen Kommilitonen wirkliche Experten wurden, nachdem wir uns nur in der Theorie mit Dingen beschäftigt haben..stark gefördert wird diese Meinungsmache durch die digitalen Medien, da die virtuelle Welt jedem das ermöglicht sein und glauben zu wollen, was er/sie will.

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  7. Es ist gut möglich, dass der zunehmend resignierend und verzweifelt klingende Blogwart – mutmaßlich unwissentlich – einen deutlichen Hinweis auf die erläuternde Antwort gleich mitgeliefert hat:

    „bei Texten über Physik bekomme ich immer noch Hirnsausen“

    Auch und gerade die Physik versucht sich daran, die Welt mit wissenschaftlicher Nüchternheit zu erklären, in dem sie durch eine systematische Beobachtung der Wirkungen auf die Ursache schließt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über Zusammenhänge und vermeintliche Gesetzmäßigkeiten münden schließlich in einer Hypothese, die man bestenfalls unter Laborbedingungen auf den Prüfstand stellen kann.

    Nichts spricht dagegen und alles dafür, auch historische oder soziologische Fragestellungen mit einer ebenso wissenschaftlichen Herangehensweise zu behandeln; auch wenn einem zur Beweisführung die Reproduktion unter Labormaßstäben nicht zur Verfügung steht. Da geht es den Historikern oder Soziologen nicht viel anders als den – im weitesten Sinne – theoretischen Physikern. Gleichwohl haben auch solche Erkenntnisgewinne ihren wissenschaftlichen Wert, wenn man die beobachteten Wirkungen mit nüchterner Kaltblütigkeit betrachtet; und sie nicht durch präjuduzierende Gewissheiten entwertet. Eine solche Methodik führte den Historiker Robert O. Paxton schließlich zu seiner Definition des Faschismus:

    „„Faschismus kann definiert werden als eine Form politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft und durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit, wobei eine massenbasierte Partei von entschlossenen nationalistischen Aktivisten in unbequemer, aber effektiver Zusammenarbeit mit den traditionellen Eliten demokratische Freiheiten aufgibt und mittels einer als erlösend verklärten Gewalt und ohne ethische oder gesetzliche Beschränkungen Ziele der inneren Säuberung und der äußeren Expansion verfolgt.“

    [Robert O. Paxton, Anatomie des Faschismus, 2006]

    Warum wohl versucht sich der Historiker Paxton an einer Definition des Faschismus; und nicht nur er? Haben die alle zu viel Geld und/oder freie Zeit? Welchen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert hat eine solche Definition; was fängt man damit an?

    Der Faschismus war und ist eine Geißel der Neuzeit; und nicht nur das rassistisch-rechtsradikale Derivat des Nationalsozialismus. Auch war und ist der Faschismus keine originär rechte bzw. rechtsnationale politische Perversion, wie viele Linksfaschisten unaufhörlich und beratungsresistent behaupten; auch dann noch, wenn man sie mit der chinesischen Kulturrevolution unter Mao Tsetung oder der Schreckensherrschaft der Khmer rouge unter dem Blutsäufer Pol Pot konfrontiert. Und was ist mit dem religiösen Faschismus? Gibt es so etwas überhaupt?

    Findet sich auf dieser Welt eine religiöse Weltanschauungsgemeinschaft, die sich obsessiv mit ihrem drohenden Niedergang, ihrer Demütigung und ihrer Opferrolle beschäftigt? – Nicht ohne Grund bemüht auch der brave Gruselmuselmann von nebenan die Schicksale der Juden im Dritten Reich, um aktuell seinen Opferstatus zu reklamieren.

    Findet sich auf dieser Welt eine religiöse Weltanschauungsgemeinschaft, die kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit pflegt? – Auf dieser Welt findet sich nur eine einzige Millionenstadt inmitten eines Heiligen Bezirks, die ausschließlich von Anhängern einer religiösen Weltanschauungsgemeinschaft betreten werden darf. – Und nein, es ist nicht Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah.

    Findet sich auf dieser Welt...ach, einfach mal die Oma fragen. Die Oma? – Nein, die Ummah.



    ++++ ENDE TEIL 1 ++++

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  8. ++++ TEIL 2 ++++

    Ist es also nicht nur legitim, sondern geradezu die Pflicht jedes Verfassungspatrioten in diesem Land, das Selbstverständnis einer Weltanschauungsgemeinschaft zu hinterfragen, die in solcher Weise von faschistoiden Denkstrukturen durchgedrungen ist? Immerhin leben heute schon wenigstens 4, vielleicht schon 5, bald aber sehr viel mehr Millionen Moslems in diesem Land. – Aber nie nicht kämen die Georgs dieser Republik, die Jahre und Jahrzehnte hingebungsvoll ihre gute Gesinnung hegten und pflegten, auf die absurde Idee, den bescheidenen Bückbeter von gegenüber auf den Pott zu setzen.

    Selbstverständlich waren die bis zu 7,5 Millionen Parteigänger Adolf Hitlers Nazis, also rassistische Rechtsfaschisten. Und auch wenn nur ein überschaubar kleiner Kreis von ihnen unmittelbar an der systematischen Ermordung von 6 Millionen europäischen Juden und anderen Angehörigen ethnischer Minderheiten und gesellschaftlicher Randgruppen beteiligt war, kommt niemand auf die absurde Idee, die besondere Verantwortung der NSDAP-Mitglieder und Sympathisanten für die zahllosen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu bestreiten. Dass die übergroße Mehrzahl der Parteimitglieder nichts von den quasi industriellen Völkermorden gewusst hat, wird zwar immer wieder gerne bestritten – wird darum aber nicht einen Deut wahrer.

    Als auf der Wannsee-Konferenz die sog. „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen wurde, tobte der Zweite Weltkrieg bereits im dritten Kriegsjahr; und bekanntlich stirbt die Wahrheit in jedem Krieg als erste. Auch verstanden die Nazis, ihre Verbrechen im allgemeinen Kriegsnebel zu verstecken. Warum wohl weiß man bis heute so wenig über das NS-Vernichtungslager in Sobibor, in dem eine gerade einmal 30 SS-Männer umfassende Stammbesatzung und eine kleine, 3-stellige Zahl osteuropäischer Hilfskräfte (Travniki) 1942/43, während gerade einmal 1,5 Jahren, 250.000 jüdische Kinder, Frauen und Männer ermordeten? Warum fanden sich überhaupt alle Vernichtungslager jenseits der deutschen Reichsgrenzen? Warum tat das Regime alles, um das ganze Ausmaß seines Zivilisationsbruchs vor der Welt – und ebenso vor der eigenen Anhängerschaft – zu verbergen?

    Heute bestreitet man – zu Recht – die sog. Kollektivschuld aller Deutschen, und spricht – auch zu Recht – von einer kollektiven Verantwortung. In gleicher Weise sollte man die besondere Kollektivschuld aller NSDAP-Mitglieder und Sympathisanten bestreiten, und von einer besonderen, kollektiven Verantwortung der Parteigänger Adolf Hitlers sprechen. Schließlich waren sie alle Träger, Bewahrer und Überlieferer einer rassistisch-faschistischen Weltanschauung, die für zig Millionen Tote verantwortlich zeichnet; auch wenn sie selbst weder unmittelbar an Völkermorden beteiligt waren oder detaillierte Kenntnisse darüber hatten.

    ++++ ENDE TEIL 2 ++++.

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  9. ++++ TEIL 3 ++++

    In gleicher Weise muss man die Millionen Moslems in diesem Land als religiöse Faschisten in Verantwortung nehmen, zumal sie weit detailliertere Kenntnisse über die Verbrechen haben, die Anhänger ihrer Weltanschauung verübten und verüben. Es geht nicht darum, Moslems in dieser Gesellschaft zu stigmatisieren. Es geht einzig darum, aus der Geschichte zu lernen. Und in diesem Zusammenhang sollte man sich in Erinnerung rufen, wie wenig überzeugte und fanatische Faschisten es braucht, um eine demokratische Gesellschaft in ihren Grundfesten zu erschüttern.

    Auch heute noch wird gerne auf den tradierten Antisemitismus in Deutschland und Europa verwiesen, wenn es gilt, Ursachen für den Holocaust zu benennen. Wie stichhaltig aber ist dieses Argument, wenn man die nackten Zahlen betrachtet. Noch 1930, also gerade einmal 3 Jahre vor der sog. Machtergreifung, zählte die radikale, unzweifelhaft antisemitische Splitterpartei NSDAP gerade einmal 130.000 Parteimitglieder im Deutschen Reich. Auch wenn sich Antisemiten ebenso bei anderen Parteien fanden – die fanatischsten Judenhasser unter den 65 Millionen Reichsbürgern fanden sich gewiss unter den gerade einmal 130.000 Parteimitgliedern der NSDAP.

    Nichts liegt mir ferner, als den Nationalsozialismus zu verharmlosen. Ganz im Gegenteil: Eine nüchterne Betrachtung der politischen Entwicklung in der Spätphase der Weimarer Republik offenbart schonungslos die Gefährlichkeit einer faschistischen Ideologie in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, die die Weimarer Republik zweifelsohne war – wenigstens nach damaligen Maßstäben. Umso unverständlicher ist der unkritische Umgang mit der wenigstens ebenso faschistischen Ideologie des Islam in unserer Zeit.

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  10. Du echauffierst dich hier, dass jeder eine Meinung hat, und in Berlin werden (mal wieder) israelische Fahnen verbrannt. Lass dich begraben!

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    1. ....wenn sich hier einer zu wichtig nimmt, dann ist es der Boxvogel Elser selber. Ein wildgewordener Rentner, der sich mit Bloggerei selbst therapiert. Na gut, wenn's schee macht!

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  11. Meinungsfreiheit gibt´s - gilt - für Alle - auch für Doofe - aber das macht nix - die Schlauen können das ja bemerken und anmerken.

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