Freitag, 18. Mai 2012

Kauder, Leutheusser-Schnarrenberger und der Islam

http://www.welt.de/politik/deutschland/article106206109/Natuerlich-gehoert-der-Islam-zu-Deutschland.html

Und wiedermal gehört der Islam zu Deutschland, wogegen ich ja grundsätzlich nichts habe, jedoch schafft man es wiedermal nicht, ein paar Nebensätze einzufügen, scheinen die die Stimmbänder mancher Politiker ja zu überfordern. Ja, er gehört dazu, was aber nicht Gruppierungen miteinschließt, welche am liebsten gestern schon die Verfassung und das Grundgesetz in den Boden gestampft hätten und Demokratie verabscheuen, wie der Teufel das Weihwasser.

Mir geht dieser Satz mittlerweile ohnehin kräftigst auf den Geist, verstehe ich ja nicht, was es darüber zu diskutieren gibt, wäre es ja genauso müßig über das indische Springkraut zu diskutieren - es ist da, auch wenn es vor hundert Jahren nicht da war, Basta, Ende, Aus. Viel wichtiger wäre es doch, wenn man nicht über das simple Vorhandensein, sondern über die Rahmenbedingungen und den damit verbundenen Rechten und Pflichten diskutieren würde - und vor allem eines klar machen würde: Religion ist gut und schön - das Weltliche steht jedoch in unseren Breitengraden drüber, egal bei welcher Glaubensrichtung auch immer und deshalb gibts auch  keine Extrawürste. Wobei die ja ohnehin nur die wenigsten wollen, deshalb sollte man diese Debatte endlich auch auf die lenken, die sich damit nicht abfinden können und wollen, bevor man sich in einer Grundsatzdiskussion verirrt und die wahren Probleme somit aus den Augen verliert.

Ein Herr Kauder ist dafür aber gänzlich der falsche Mann, stößt der mir ja auch sauer auf, schließlich sind es nicht nur rechtsstaatliche Bedenken, die diesen Politiker leiten:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article4302613/Evangelikale-als-eine-Macht-in-der-deutschen-Politik.html

Religion übertüncht mit ein bisschen Politik, es wundert also auch nicht wirklich, dass gerade er gegen den Islam als Ganzes wettert, befindet man sich doch in einem Konkurrenzkampf ala Apple gegen Samsung - wer hat das bessere Produkt und wer verkauft mehr davon. Beides ist mir zutiefst unsympathisch und beides finde ich höchstbedenklich, möchte ich ja nicht im Kampf der elitären Religionsmauschelei aufgerieben werden, welcher auf unser aller Rücken ausgetragen wird, nur damit jemand seine schwindende Machtposition zurückerlangt. Wie meinen? So spricht nur ein Atheist? Nein, so spricht jemand, der die Trennung von Staat und Kirche verinnerlicht hat und so spricht auch ein glühender Anhänger der Demokratie, welcher alle rückgewandten Strömungen mit Argwohn betrachtet, egal, ob sie nun mit einem Kreuz oder dem Koran winken. Ich bin für das Jetzt und Heute, wo der Mensch im Mittelpunkt zu stehen hat und nicht für die Marketingstrategie irgendwelcher Gemeinschaften missbraucht werden sollte. Glauben darf natürlich jeder, was er will - aber dies hat er auch allen anderen zuzugestehen, deshalb sind mir alle Menschen, die dies verbinden können, willkommen - egal woher sie kommen. Und alle, die ihren Glauben über den des anderen stellen , eben nicht - auch egal woher sie kommen. Ob am Ende Amin oder Amen steht, ist mir dabei gänzlich wurscht. In beiden Fällen.

Guten Tag


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