Samstag, 8. Oktober 2011
Deso Dogg und die Musikindustrie
Wie jetzt? In der Musikindustrie werden Stars zusammengeschustert, in der Szene etabliert und von oben gesteuert? Man macht mächtig Kohle mit den Verkäufen an die verblendeten Fans, beten die ihr Idol ja wie einen Götzen an? Manch einer hat gar kein anderes Vorbild in seinem Leben mehr und folgt diesem, wie ein Hund dem Herrchen? Das mag ja alles sein, aber worin liegt jetzt genau der Unterschied zum Salafismus, hört sich das alles ja bis jetzt wie das kleine 1 mal 1 dieser Lehre an.
Wie? Da ist ein großer Unterschied? Wo denn? Auch die Vogels, Ciftcis, Laus und Deso Doggs wenden die Macht der Psychologie an, fesseln sie ihre Anhänger ja mit großen Reden und markigen Sprüchen, mehr noch, sie hämmern ihren Fans den Glauben an die einzig wahre Richtung ein. Und auch der Rest der Geschichte erinnert stark an eine Fundi-Laufbahn, schließlich landen ja viele im Knast und einige werden auch ab und an abgeknallt, allerdings nicht in den Häuserschluchten New Yorks, sondern hinter einem Felsen in Afghanistan, allein die Örtlichkeit ist also eine andere. Was mit dem Sex ist? Nun, 72 Jungfrauen-Groupies hatte wahrscheinlich nichtmal Mick Jagger in seiner besten Zeit, mehr Satisfaction geht wohl kaum.
Die Mode ist anders? Ja, anders, aber mehr auch nicht, so zeigt ein wahrer Salafist seine Zugehörigkeit doch genauso durch seinen Kleidungstil, wie ein Anhänger von Tokio Hotel, nur Fön braucht er keinen, dafür gewandet man sich in ein Leintuch und lässt sich einen Rauschebart wachsen, ZZ-Top würds freuen, also der Teil mit dem Gesichtsbewuchs.
Aber Halt, es gibt da doch noch eine Sache, die anders ist, nämlich die Brutalität, die hat man sich nämlich nicht aus der Musik geklaut, sondern von den Hells Angels (oder von den Bandidos, nicht dass die Nichterwähnung der zweiten Verbrecherorganisation einen Bandenkrieg auslöst), welche man wiederum mit Texten rechtfertigt. Die sind zwar nicht aus einem Song, sondern aus dem Koran, aber das ist egal, schließlich kann man ja beides schütteln und drehen bis es einem passt, sogar eine Sachbeschädigung und ein Hausfriedensbruch lassen sich daraus zimmern:
Mein lieber Freund, machst Du das in meinem Haus, erstrahlen Deine Augen in Deep Purple, weil sich nämlich meine Faust wie ein Rammstein in the Eye of the tiger bohren wird. Es wird Dich treffen wie ein Thunderstruck, John Lee Hooker wird dazu "Boom,Boom" singen, welches irgendwann durch "the End" von den Doors ersetzt wird, je nach Grad der Körperauflösung. Zuletzt gibts dann noch den ultimativen Final Countdown und dann ist endgültig the dark side of the moon erreicht, das ewige Ende des Salafistendaseins, der Übertritt in die Paradise City. Was ich dann mache? Ich setze mich genüsslich in meinen Sessel, schenk mir ein Gläschen Jim Beam in meinen Kuffartumbler und lege eine dieser guten, alten Vinylscheiben auf. Welche? I looooooooove Rockn Roll! Was denn sonst? .
Guten Tag
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