Freitag, 28. Juni 2019

Joachim Gauck - auch Ex-Bundespräsidenten können irren.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/joachim-gauck-will-den-begriff-rechts-entgiften-a-1273555.html

Eigentlich mag ich ihn ja, aber da irrt er meiner Meinung, und dies gewaltig, so geb ich ihm zwar durchaus recht, dass man manches, was rechts ist, aushalten muss, zuhören muss man dem allerdings nicht. Und vor allem keine Plattform bieten. Weder im Fernsehen, noch im Internet, noch auf der Straße, denn alle Errungenschaften der heutigen Zeit, gingen niemals auf das Konto der Rechten. Homosexuelle wären immer noch auf Klos verbannt, heiraten dürften sie sowieso nicht, Abtreibung wäre immer noch voll bäääh und über unsere Nazi-Vorfahren wüssten wir immer noch soviel, wie von der Rückseite des Pluto.

Wohin uns dieses Entgiften übrigens führt, sieht man gerade anschaulich in den USA, wo wohl bald Frauen in Gefängnissen versauern werden, nur, weil sie mit ihrem Körper machen möchten, was sie wollen. Was für eine Ungeheuerlichkeit. Fürchterlich. Gebäre, Du Retterin der eigenen Rasse, auf dass uns die anderen nicht überrollen. (bevor es jemand einwirft: Ja, dies gilt auch für den Islamismus, den ich aber ohnehin nur für eine Abart des Dinkelsuppen-Adolfs halte) Und auffressen. Zwischen zwei gut gerösteten Bauernbrotscheiben. Was für eine Vorstellung.

Auch bei den AfD-Wählern bin ich nicht seiner Meinung, so mag dies zwar irgendwann mal wirklich gestimmt haben, 1000 Mausrutscher später aber, weiß jeder, wen er da wählt. Er tut es nicht mehr aus Trotz, sondern, weil er einer Meinung ist, weswegen die Bande ja auch bei 12-13 Prozent stagniert, ist ja bei vielen verständlichen Problemen kein vernunftbegabter Mensch bereit, sich einer Horde Ewiggestriger anzuschließen. Nicht-Rechts sei Dank. Die Bilder der KZs haben sich also doch ins Hirn gebrannt.

Nun mag so mancher anmerken, dass ich mich verändert habe, was allerdings nicht stimmt, war meine Intention für diesen Blog ja, dass ich Faschismus nicht riechen kann, er bereitet mir das große Würgen, aber als ich damals begann, konnte man die Blogs zum Thema Salafismus  (siehe weiter oben...) an einer Hand durchzählen, was sich allerdings verändert hat, schießen die ja wie Pilze aus dem Boden, während auf der anderen Seite - spät, aber doch - immer mehr Abus in den Knast fahren bzw sich von der radikalen Auslegung abgewandt haben. Wobei radikal für die meisten, die heute durchs Gebüsch grundeln, schon die Verweigerung des Schweineschnitzels ist. Oder die Kopfbedeckung. Dies war mir aber schon immer schnuppe, so lange derjenige sich um seinen eigenen Kram kümmert. Jeder, wie er will, so lange er andere nicht missionieren möchte und für ein freundliches Miteinander steht.

Letzteres tun die Damen und Herren von der Wutbürgerfraktion allerdings nicht, und so möchte Ihnen, geneigte und ungeneigte Mitleser, eine Frage stellen: Was genau unterscheidet denn den Karl, der Flüchtlingen das Ersaufen wünscht, genau vom Abu Ali, der Ungläubigen die Hölle an die Gurke schwafelt? Wo genau liegt er denn, der Unterschied? In der Hautfarbe? Dem Geburtsort? Dem Glauben? Ist es das, was gerade die, die vor nicht allzu langer Zeit dem grummeligen Georg zuklatschten, nun so wütend werden lässt? Nicht, dass es mich sonderlich juckt, ist mir Harmonie ja absolut nicht wichtig, aber es würde mich interessieren, wie man das sich selber erklärt. Geht das problemlos? Wenn ja, dann sind sie bei mir falsch. Und dies sage ich ganz offen. Nicht ich habe mich verändert, Sie haben sich in mir geirrt. Und geflissentlich alles überlesen, was ich zu diesem Thema die letzten Jahre gesagt und geschrieben habe. Und nein, ich werde mich nicht bewegen. Denn jeder Schritt auf Rechts zu, ist genau einer zuviel.

Guten Tag




1 Kommentar:

  1. Abu Dunjaschaden1. Juli 2019 um 03:48

    Wir müssen auch auf dem rechten Auge wachsam sein. Da bin ich ganz Deiner Meinung, Georg. Aber man muss auch die Gründe sehen, warum die AfD im Osten so sehr Anklang findet.

    Ich empfehle:

    Jens Berger "Arroganz und Ignoranz sind die beste Werbung für die AfD"

    Jens Berger "der Feind meines Feindes...die merkwürdige Symbiose zwischen Grünen und AfD"

    zu finden auf NachDenkSeiten


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