Mittwoch, 1. August 2012

Das Kopftuch der Wojdan Shaherkhani

http://www.bild.de/politik/ausland/olympia-2012/saudi-judoka-gewinnt-kopftuchstreit-25416738.bild.html
http://www.taz.de/Olympia-Teilnehmerin-aus-Saudi-Arabien/!98457/

Viele werden die Entscheidung nicht verstehen und manch einer hätte Wojdan Shaherkhani wohl von den olympischen Spielen ausgeschlossen, doch so einfach darf man sich dies meiner Meinung nicht machen - man sollte nachdenken, bevor man in die "Kopftuch-Ab" Forderung einstimmt.


Verstehen Sie mich nicht falsch, auch finde dieses Stück Stoff total unsinnig, so ist es ja vor allem beim Judo äußerst hinderlich und ein irrsinniger Nachteil, aber für besagte Dame ist es nunmal die Eintrittskarte nach London - ohne dieses Zugeständnis hätte sie die Saudische Männerherrschaft niemals dorthin gelassen und sie könnte auch weiterhin vorm Fernseher von einer Teilnahme träumen. Wobei es ja ohnehin ein Wunder ist, dass eine Sklavin (etwas anderes sind Frauen mM nicht im Wüstenstaat) derartig viel Freiraum zugestanden wird und jedes extrem-gläubige Männerauge wird ein Scheitern mit Wohlwollen beobachten, was wir, wenn es uns wirklich um die Gleichberechtigung geht, verhindern sollten, sollten wir den rückständigen Surenflüsterern ja nicht die Freude zugestehen, dem kleinen Emanzipationspflänzchen beim Vertrocknen zuzusehen.


Wobei der Aufschrei ja sowieso scheinheilig ist, regen wir uns ja nicht wirklich auf, wenn Kriegsgerät für einen Batzen Geld in diese Region geht und ein Westerwelle schüttelt sogar Hände, welche Homosexuelle mit Peitschenhieben und Stricken großzügig beschenken - all das stört niemandem, aber bei dem Schicksal einer bestofften Judoka können wir endlich ablästern, haben wir da ja keine finanziellen Einbußen zu erwarten. Für harte Dollars lassen wir jegliches Rückgrat ins Paradies fahren und verscherbeln demnächst sogar Panzer nach Katar, wobei sich ein Herr Lindner - Mitglied einer Kleinst-Leistungs-Partei mit Hang zum großen Geld - besonders hervortut:


http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5jmIBO8abmc9da4djK8P25aMZh2ZA?docId=CNG.e5af04ee41ebd05bb658eadccbad2e09.3c1


Ein Land, dessen Menschenrechtsverletzungen Bände füllen, das aber etwas hat, das wichtiger ist, als jegliche Moral - Geld und Öl und dafür tun wir alles, auch wenn wir dafür die gepriesene menschliche Überlegenheit in die Tonne kloppen müssen. Warum aber sind wir nicht einfach ehrlich? Warum sagen wir denn nicht einfach, dass uns das Schicksal der Unterdrückten einfach am Arsch vorbeigeht, solange wir nur gut leben können? Alles andere ist Heuchelei,  hat die Welt ja dasselbe Motto, wie die Olympischen Spiele, nämlich "Dabeisein ist alles". Dies gilt für zweifelhafte Milliardengeschäfte genauso, wie für Wojdan Shaherkhani. Beides gefällt mir nicht, aus unterschiedlichen Gründen, jedoch muss eines gelten: Gleiches Recht für alle.


Guten Tag



2 Kommentare:

  1. Immerhin ein Funken, dass die saudi-arabischen Frauen was dürfen. Ob das nicht auch scheinheilig ist, wissen wir auch nicht. Das kann auf verschiedenen Arten interpretiert werden

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  2. Aber sie wird mit Sicherheit niemals eine Medaille gewinnen.
    Demnächst Fahrradrennen mit Vollburka.

    Hatten im vorigen Jahrhundert die Frauen mit den langen Röcken ein Problem damit. Und das enggeschnürte Korsett führte stets zu regelmässigen Ohnmachtsanfällen. Ich weiss nicht ich habe so den Eindruck das Frauen zu einen bestimmten Masochismus neigen, bringt vielleicht Vorteile immer das schwache Geschlecht zu spielen.

    Zu Pierre Vogel möchte ich sagen, der Fettsack hat nun endlich seine Bestimmung gefunden, auf seiner islamischen Wolke kann er über alle schweben und stets sein pseudoreligiöses Gesülze von sich geben.
    Er versammelt ständig seine Gemeinde um sich die andächtig seinen Pseudoweisheiten lauscht, stets hebt er ein grünes Buch und wedelt von seine Kanzel damit herum und mit einen selbstgefälligen Grinsen und höchst überzeugt von seiner eigenen Scheinheiligkeit predigt er die Einflüsterungen seines eingebilderten Gottes von seiner Kanzel, der ergeben und fromm gebeugten und lauschenden Menschenmasse, die seinen ungeistigen Ergüssen mit ständigen lalalu lackbar unterstützt.

    Nun bin ich mit diesen Kommentar gewiss eines Todes würdig.

    Ähem Islamisten sind schlimmer als christliche Pfarrer die auch von einem komischen Gott reden, der komischerweise nie da ist wenn man ihn dringend braucht.

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