Donnerstag, 9. August 2018

Keine Feindseligkeit würde reichen

https://derstandard.at/2000085001222/Urteile-bahnen-Weg-fuer-Welle-an-Ausbuergerungen

https://www.oe24.at/oesterreich/politik/20-000-Austro-Tuerken-muessen-zittern/344091869

Manch einen wird das Folgende überraschen (die, die mich genauer lesen, wohl etwas weniger), aber ich hole gerade heftig mit beiden Händen zum frenetischen Beifall aus, zudem richte ich schon die fedrigen Polster, auf dass ich dem Mimimimi-Konzert freudig und ohne Rückenschmerzen die nächsten Monate lauschen kann, werden ja nun Tränen folgen, die jedes Krokodil in einer Schampfütze ersaufen lassen würden.

Was sagen Sie? Da werden Leben zerstört? Durchaus, allerdings darf man sich die Schuld dafür selber hinter die Öhrchen kritzeln. Ganz alleine. Kein Jammern. Wobei ich letzteres ohnehin nicht so ganz verstehe, schwelgt so mancher ja immer noch in schmalztriefenden Träumen von der so schönen Heimat, nicht wenige jubeln sogar der Diktatur zu (und stimmen fahnenschwenkend dafür), nun darf man in dieser - Hurraaa! - voll für immer leben und muss sich auch die verhassten Ungläubigen nicht mehr antun, weswegen man eigentlich Dankesbriefe verfassen müsste, gehen ja unzählige Träume in Erfüllung. Endlich weg vom bösen Westen, ebenso endlich heim ins Reich. Lang lebe der heilige Amtsschimmel, der schlussendlich doch noch die Möhren fand.

Wie? Sie sagen schon wieder was? Ich bin ein Rassist? Ich weiß, diese Betitelung wird einem von so manchem mittlerweile sogar für einen schneller erfahrenen Parkplatz entgegengepöbelt, dies stimmt aber so überhaupt nicht, bin ich ja dankbar für jeden zugewanderten Menschen, der hierher gekommen ist, auf dass er in Frieden und Freiheit ein selbstbestimmtes Leben in einer Demokratie führen kann. Ohne fürchten zu müssen, dass er unter fadenscheinigen Vorwürfen für Jahrzehnte in einem Knast verschwindet. Ohne fürchten zu müssen, dass seine Familie wie Aussätzige behandelt wird, nur, weil einem Politiker andere Meinungen nicht gefallen. Oder man das falsche T-Shirt trägt. Oder auf den falschen Internetseiten gesurft ist. Oder das falsche Geschlecht hat. Oder die falsche Person liebt. Oder den falschen Gott anbetet. Oder - ich trau es mir gar nicht schreiben, so ruchlos ist das Folgende - an gar keinen glaubt.

All das muss man in Europa nicht fürchten, und dafür kann man sich auch etwas erwarten. Nein, keine Dankbarkeit, denn ein solches Leben sollte selbstverständlich sein. Auch keinen Respekt, denn den definiert ohnehin jeder anders, weswegen ich es auf meine Hasswörterliste gesetzt habe (gleich nach Ehre, kurz vor Toleranz), sondern einfach keine Feindseligkeit. Und natürlich kein Beschiss. So wie die Mehrheit ( <---die "einigen", auf die ich zurückkommen wollte) es schon immer macht. Und ich weiß, dass deren Weg garantiert nicht immer einfach war, aber sie haben sich durchgesetzt. Davor ziehe ich den Hut. Als ebensolcher Europäer, wie sie es sind. Dem Rest sei stattdessen der Rücken zugewendet. Der Teil, der am unteren Ende zu finden ist. Pfiat eng! Und viel Erfolg im gelobten Land.

Guten Tag


3 Kommentare:

  1. Endlich einmal wieder ein Beitrag, der den Finger in die offene Wunde legt. Schließlich sind es – in Österreich wie in Deutschland – die türkischen bzw. türkisch-arabischen Parallelgesellschaften, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden; und nicht etwa die Bernie Härters dieser Republik, die letztlich nur für sich selbst stehen und schreiben. Nicht, dass das völkisch-nationalistische Gesocks auch nur einen Deut sympathischer wäre als die religiös-faschistischen Bückbeter. Während aber Adolfs Bremsspuren, während der bald 7 Jahrzehnte des Bestehens dieser Republik, nachweislich nie eine halbwegs relevante Resonanz in der Bevölkerung fanden, stinkt Erdolfs Abschaum längst zum Himmel!

    Selbstverständlich hat niemand in diesem Land damit gerechnet, dass sich die türkischen Armutsflüchtlinge, die ab 1961 als sog. Vertragsarbeiter in der BRD Zuflucht vor armutsbedingter Perspektivlosigkeit in der Türkei fanden, und ihre nachgezogenen Familien und Nachkommen zu einem politischen Faktor in Deutschland entwickelten. Heute aber muss man nüchtern feststellen, dass die Mehrheit der in Deutschland lebenden Türken – und mutmaßlich ein beträchtlicher Teil der Türkischstämmigen – in offener Feindschaft zur deutschen Mehrheitsgesellschaft und ihrer freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen.

    Anders ist nicht zu verstehen, warum türkischstämmige Bundestagsabgeordnete im Jahre 2016 für ihre Haltung zur sog. Armenien-Resolution mit dem Tode bedroht wurden; oder das kleinasiatische Großmaul Erdogan Bluttests für Abgeordnete des Deutschen Bundestages forderte:

    „Sie haben nichts mit Türkentum gemein. Ihr Blut ist schließlich verdorben.“

    [Erdogan, 2016]

    Die offen feindselige Haltung einer mutmaßlich 7-stelligen Zahl in der BRD lebender Türken und Türkischstämmigen zur deutschen Mehrheitsgesellschaft und ihrer verfassten Grundordnung ist so neu nicht. Schon vor mittlerweile 10 Jahren verkündete der vorderasiatische Hinterwäldler vor 20.000 frenetisch jubelnden Pöbeltürken in der Kölner Lanxess Arena:

    „Ich verstehe die Sensibilität, die Sie gegenüber Assimilation zeigen, sehr gut. Niemand kann von Ihnen erwarten, Assimilation zu tolerieren. Niemand kann von Ihnen erwarten, dass Sie sich einer Assimilation unterwerfen. Denn Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Sie sollten sich dessen bewusst sein.“

    [Erdogan, 2008]

    Schon vor 10 Jahren diffamierte der neo-osmanische Gernegroß Deutschland und die Deutschen als Täter bzw. Täter-Volk, der bzw. das unzählige „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ an in Deutschland lebenden Türken verübte. Der türkische Ministerpräsident dürfte seinerzeit den unsäglichen Vorwurf mit voller Absicht gewählt haben, auch wenn das Völkerrecht dies nicht hergibt. Unter dem § 7 im VStGB findet sich schlicht kein Passus, der die Assimilation als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ deklariert. Es ging dem türkischen Ministerpräsidenten einzig und allein um Hetze, wobei er billigend in Kauf nahm, dass vermeintliche „Opfer“ oder andere Vergeltung für die Vielzahl ungesühnter Verbrechen übten.

    Die Quintessenz der bald 6 Jahrzehnte islamischer Zuwanderung lautet schlicht:

    Mit der islamischen Weltanschauung ist kein freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat zu machen. Dafür braucht es schon einen ganz anderen Islam. Und für einen anderen Islam gab es tatsächlich 1991 eine Chance (Euro-Islam), die man allerdings leichtfertig verstreichen ließ – mit fatalen Folgen!

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    1. Schau Dir mal Izmir an. Eine Stadt, die schon seit Ewigkeiten als "ungläubiges Izmir" (Gâvur İzmir) bezeichnet wird (Die sozialdemokratische CHP hat dort Spitzenwerte von über 70%)). Auf diesen Menschen ruht meine Hoffnung für die Türkei. Nicht alle Türken sind "Pro Erdogan", viele lehnen ihn schlicht ab. Da muss man nicht in die Geschichtsbücher schauen, viele Türken sind Kemalisten und wollen keinen Gottesstaat. Die Dorfbewohner Anatoliens sind allerdings nicht mit den aufgeklärten Städtern vergleichbar. In Izmir, Antalya oder Bodrum wirst du viele finden, die Erdogan ablehnen.

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  2. Wenn ein Türke nach Mitteleuropa reist um Erdogan zu wählen ist das etwa so, wie ein Deutscher, der nach Antalya reist um NPD zu wählen!

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