Dienstag, 30. August 2011

Wo liegt der Unterschied?

Loon kommt nach Berlin und gibt dort ein kurzes Gastspiel, natürlich schon freudig erwartet von der Salafistengemeinde, hat man ja selten einen Prediger-Weltstar zu Gast, muss man sich sonst meist mit Vorbetern der deutschen C-Promi Garde ala Deso Dogg begnügen. Da werden die Anhänger von Homosexuellenausgrenzung und Emanzipationsgegner einen Tag zum Jubeln haben, auch werden sie in ihrem Wunsch nach mehr Recht und Ordnung wieder bestärkt, ist man ja nur unter Gleichgesinnten und blendet die Meinung der restlichen Welt und somit auch die Realität vollkommen aus. Schlimm, nicht? Mehr Wehren sollte man sich gegen diese altertümliche und überholteWeltanschauung, leben wir doch in einem weltlichen Staat und das ist auch gut so?

Nun, dann frage ich mich wo der Aufschrei gegen den Papstbesuch bleibt, vertritt der ja in vielen Dingen ähnliche Standpunkte, nein schlimmer noch, ist er mitverantwortlich für das Sterben abertausender Menschen in Afrika, indem er ihnen aus glaubenstechnischen Gründen die Verwendung des lebensrettenden Kondoms untersagt. Und das nur, weil Gott dies anscheinend nicht will und das weiß Papa-Ratzi ja schließlich am besten, ist er doch dessen Stellvertreter auf Erden und spricht wahrscheinlich beim Frühstück täglich mit seinem Vorgesetzten. Nicht unähnlich eines Pierre Vogel, der seinen Gott auch mit donnernden Worten verteidigt und mit leuchtenden Augen das Wort Allahs verkündigt, jedoch beobachtet diesen der Verfassungsschutz und die Politik versucht ihn zu verbieten. Die selbe Politik, die den heiligen Josef hofiert, irgendwelche goldenen Bücher nachwirft und Gegendemonstrationen zu verhindern versucht, oder zumindest ins unbeachtete Abseits drängen will. Heuchelei ist angesagt, und es würde mich nicht wundern, wenn sogar ein Bundesguido wiedermal sein Rückgrat in den Kasten hängt und dem Glaubensführer freudig die Hand schüttelt - was sind denn schon Schwulenrechte gegen ein medienwirksames Foto?

So kann nur ein Atheist sprechen? Nein, denn ich stelle den Glauben an sich nicht in Frage, sondern trenne ihn nur von der Religion, hat eine spirituelle Verbindung mit Gott wohl keinen Zwischenhändler nötig, weder einen Vogel noch einen Ratzinger und auch diese Vereinsmeierei ist mir gänzlich suspekt. So versucht man alles in  das enge Korsett der Konformität zu drängen, vom Kleingarten bis zum Briefmarkensammeln, auch das Seelenheil ist da keine Ausnahme. Und dafür nimmt man das Abgleiten in die Heuchelei schonmal billigend in Kauf, bekritelt man bei dem einen ja lautstark, was man im Gegenzug bejubelt und das wahrscheinlich nur, weil man eben auch dazugehören will und sich eben der Mehrheit anhängt, kann man ja nur dort in einen sicheren Hafen einlaufen. Wenn mans denn nötig hat. Und wenn man gerne mit der Meute heult, auch wenn es eigentlich in den Ohren schmerzt.

Guten Tag


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