Montag, 12. September 2011

Endlich ist der 12.September

Heute ist der 12.September und das ist gut so. Was an diesem Tag so besonderes ist? Na das endlich der 11.September vorbei ist, und mit ihm diese Dauerbeschallung und Videobombardierung von Fliegern, die in Hochhäuser krachen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich finde es schrecklich, was damals passiert ist, aber da ich nunmal kein Amerikaner bin, hat sich mittlerweile der Mantel der Geschichte über dieses Thema ausgebreitet, mich nervt dieses 24 Stunden Pflichtrauern eigentlich nur noch.

Ich bin herzlos? Nein, garantiert nicht, allerdings frage ich mich, ob die Amerikaner in Zukunft die Jahrestage der Anschläge von Oslo genauso mit einer derartigen Vehemenz begehen und ob sie sie den Opfern von Winnenden derartige Beachtung schenken, wie wir diesem Ereignis. Wer trauert um die Opfer des Massakers von Ruanda? Oder um die zehntausenden Bombenopfer der letzten Jahre? Oder um die Opfer des Riesentsunamis, nimmt sich die Opferzahl des World Trade Centers ja wahrhaft lächerlich dagegen aus. Und warum zählen die Opfer der wahnsinnigen Georges, Dicks und Donalds nichts? Weil die keine Lobby haben und uns nicht mit voller Mediengewalt jedes Jahr aufs neue erzählen, wie schlimm das nicht alles war. Da wird gesungen und gebetet, ab und an werden auch ein paar verrostete Stahlträger verbuddelt, und bei uns ist dies alles Live zu sehen - Welttrauer ist angesagt.

Ich mag mich dem aber nicht anschließen und das nicht, weil ich ein gefühlloser Rüpel bin, sondern weil ich mich nicht gedankenlos manipulieren lasse, geht es doch schon lange nicht mehr um die Toten, sondern um die Lebenden, und da vor allem um die, die mit diesem Schmierentheater bis heute massiv Moneten ins ohnehin schon prallgefüllte Geldbörschen erwirtschaften. Und genau dafür wurde auch dieser Opferkult ins Leben gerufen, traut sich ja kaum jemand nicht im Chor mitzusingen, sonst ist man ja ein Sympathisant des Feindes.

Nur frage ich mich, wer der Feind denn heutzutage ist, sind ja fast alle Beteiligten dieses Ereignisses mittlerweile über den Jordan spaziert oder sitzen in orangefarbenen Uniformen in Kubanischen Hundeboxen.  Und ich frage mich genauso, warum alle Muslime dieser Welt an diesem Tag in eine Demutshaltung verfallen müssen und das nur, weil ein paar hirnlose Vollidioten unbedingt Krieg spielen wollten. Weil sie sich zuwenig distanzieren? Fragen sie mal ihre Großeltern, ob die nicht auch irgendwann genervt waren, wenn sie andauernd darauf angesprochen wurden, wie sie denn zu den Nazis stehen. Eben, irgendwann wird der Befragte trotzig und bellt zurück, will man sich ja nicht andauernd für etwas entschuldigen und das nur weil man demselben Volk bzw derselben Religion wie diese Verbrecher angehört.

Was derzeit in der Welt geschieht ist Sippenhaftung und treibt terroristischen Organisationen die Anhänger förmlich in die Arme, sieht man ja, dass Terror doch etwas bringt, schließlich schafft man es ja jedes Jahr aufs Neue in die Hauptnachrichten. Und darum werden auch weiterhin Bomben gebastelt und die Waffenindustrie freuts, schließlich müssen diese Deppen ja auch irgendwie bekämpft werden, die Kassen klingeln also fröhlich vor sich hin. Ehrlicherweise sollte man dann aber die Trauerzeremonie auch als das betiteln was sie ist: eine gelungene Werbung für den Hass und eine gekonnte Abfuhr für das Konkurrenzprodukt: die Vergebung.

Guten Tag

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