Dienstag, 10. Mai 2011

Pierre Vogel in Wien

Da sich unser baertiger Freund ja gerade auf Österreich-Tournee befindet, heute mal ein kleines Video aus dem kleinen Alpenland:


Nun, hört sich das ja alles eigentlich sehr gut und fortschrittlich an, gar könnte man meinen alles sei in bester Ordnung. Doch ist es das?
Wohl nur auf den ersten Blick. Sicherlich ist es gut, wenn Einwandererkinder die deutsche Sprache lernen, auch bin ich dafür die eigene Kultur nicht zu verleugnen und deshalb auch die Sprache der Eltern kennen zu lernen, jedoch wird die in den wenigsten Faellen Arabisch sein. Auch Das Argument, dass sich die Kinder in diesem Kindergarten wohler fuehlen, weil sie unter Muslimen sind, sticht nur vordergründig, ist das Ganze doch wieder nur eine Ausgrenzung,  zwar selbstgwaehlt und freiwillig - besser macht es die Sache aber trotzdem nicht. Sich mit einem Land zu beschaeftigen, heisst nicht brav die Bundeslaender heruntersagen zu können oder den Stephansdom zu kennen - nein, vielmehr ist es das Beziehungen knüpfen mit Einheimischen, sich mit deren Kultur auseinanderzusetzen und zu verstehen. Und da sehe ich in diesem System mehr als dunkelschwarz, sind die Kinder doch in dieser Einrichtung wieder nur unter ihresgleichen - Abschottung auf höherer intellektueller Ebene, mehr aber auch nicht.

Ob ich dagegen bin, das Kinder den Islam kennenlernen? Nein, absolut nicht, im Gegenteil - allerdings bezweifle ich, dass der Weg über solche Privatschulen der Richtige ist. Warum denn nicht staatliche Schulen, wo die Grundfaecher zusammen erlernt werden und dann für die jeweilige Gruppe noch Zusatzangebote bereitgestellt werden, zB für Religion und Sprachen? So würden auch Voruteile abgebaut werden, würde doch jede Volksgruppe sehen, dass die Andere sich kaum von der Ihren unterscheidet. Nur weil der Eine fünfmal am Tag betet und der Andere Hühnereier bunt bemalt und grüne Baeume mit Kugeln behaengt, kann man ja trotzdem in grundsaetzlichen Fragen einer Meinung sein. Und genau da liegt das Problem dieses Wiener Kindergartens - er trennt mehr als zu verbinden.Was habe ich denn von einem hochgebildeten Menschen, der auf der anderen Seite aber intolerant und so gar nicht weltaufgeschlossen ist? Richtig, einen Sven Lau, der seine Saetze ohne Fehler aussprechen kann - das ist aber auch schon alles.

Integration, meine lieben Herrn Vogel und Sarrazzin, ist naemlich nicht "jedem das Seine und mir am meisten" sondern "Jedem das seine, aber doch gemeinsam".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen