Dienstag, 12. Juni 2012

Daniel K. und die Nazikeule

http://www.queer.de/detail.php?article_id=16695

Ich weiß nicht, obs Sies wussten, aber ich mag Pro-Nrw absolut nicht und trotzdem fällt es mir schwer Daniel K. mit der linken Nazikeule zu erschlagen, so bin ich zwar nicht ganz seiner Meinung - verstehen kann ich sie trotzdem. Und er hat auch im Prinzip nicht Unrecht, haben ja viele ein Problem mit Homosexuellen, darunter sicherlich auch Muslime, jedoch ist es mehr als einäugig diese Phobie nur diesen zu unterstellen, tragen diese Abneigung ja viele in sich, vor allem Super-Gläubige jeglicher Religion (incl. der "arischen") sind dafür äußerst anfällig - er hätte also gerechterweise auch andere Vereinigungen auf seine Liste der Verachtung setzen müssen, wäre dann ja daraus Wahrheit gewachsen und nicht nur in der Propagandamaschinerie einer rechtslastigen Möchtegernpartei verwurstet worden.

Nun aber weht ihm ein beachtlicher Shitstorm entgegen, der vor allem auch aus der Politik kommt, sieht man mit solchen Rednern ja eine neue Rechte erstarken, deren Zerstörung eigentlich auf dem Menüplan stand - man muss sich distanzieren und sein liebstes Feindbild erhalten, hat man sich ja auf dieses eingeschossen und lässt alle anderen Deppen gewähren, nein, man unterstützt sie sogar. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich bin der erste, der für ein Verbot der dumpen "Ausländer-raus" Gröller unterschreiben würde, aber dies nur, wenn auf der Liste des auszumerzenden Gedankenmülls auch noch andere stehen, so zum Beispiel frühgeschichtliche Vogelislamisten, oder fundamentalistische Christensektierer - und auch die autoverbrennenden Linkstümmler brauche ich nicht wirklich.

Auf all die wird aber gepfiffen, einzig dem Kampf gegen braunes Gesocks hat man sich verschrieben, steht ja nirgends im Grundgesetz, dass man denen nicht kräftigst in den Arsch treten darf - bei allen anderen gestaltet sich dieses Unterfangen ja viel, viel schwieriger, erzittert man ja bei dem Wörtchen "Religionsfreiheit" bis ins Mark und wankt zitternd zu seinen christlichen Wurzeln, damit einem nur ja keiner was schlechtes nachsagen kann. Oder auch zu den islamischen, tut sich ja auch zB ein Özdemir mächtig schwer, sich davon - zumindest nach außen hin - zu lösen, werden Probleme ja eher verharmlost, denn bewältigt. Das ist purer Populismus und dient einzig die Urwählerschaft bei der Stange zu halten, hat sich ja altgedientes bewährt und muss deshalb nicht verändert werden, kann ja nicht schlecht sein, was schon sooo lange funktioniert.

Der Mensch auf der Straße, zu dem man im Abgeordnetenhimmel schon lange sämtlichen Bezug verloren hat,  fühlt sich jedoch zunehmend veräppelt, was zumeist mit einer niedrigeren Wahlbeteiligung quittiert wird - einige jedoch in die Arme von Parteien drängt, welche sich den Sorgen scheinbar annehmen, fühlt man sich dort ja ernstgenommen, auch wenn man in vielen Punkten nicht mit denen übereinstimmt. Es gibt Lösungen, die bei näherer Betrachtung zwar nur Müll sind, aber immerhin werden welche angeboten - genauso funktioniert ja auch der Salafismus, gibt man gescheiterten Jugendlichen ja auch eine neues Selbstbewusstsein, welches im Endeffekt nur Schall und Rauch ist und einen noch viel, viel tiefer in die Scheiße treibt..

Die wirkliche Schuld daran trägt kein rechter Puppenspieler und auch kein islamistischer Rattenfänger, sondern Sie, meine geehrten Parteigenossen jeglicher Couleur, ist es ja ihre offen zur Schau getragene Unfähigkeit, die all diese Radaubrüder erstarken lässt. Würden Sie ihren Hintern endlich in Bewegung setzen und ALLEN Spaltern und Ewiggestrigen ihre Grenzen aufzeigen, dann würden diese Gruppen ausnahmslos im Gulli der Bedeutungslosigkeit versinken. Wie meinen? Ja, Sie haben recht, so ists viel einfacher, hat man ja immer einen Sündenbock parat, darum lässt man die Herrschaften ja alle gewähren - notfalls kann man ja immer noch draufhauen und sich distanzieren.  Und wenn Sie nicht gestorben sind, dann tun Sie das noch in hundert Jahren.

Guten Tag


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