Mittwoch, 27. Juni 2012

Die Grünen und die Salanazis

http://www.welt.de/newsticker/news3/article107255202/Nazigegner-uebertoenen-rechte-Kundgebung-gegen-Salafisten.html

Als ich obigen Artikel gelesen habe, da konnte ich ich irgendwie das aufkeimende Gefühl der Heuchelei nicht unterdrücken, welches sich mit einem grünen Mäntelchen gewandet nach oben kämpfte, misst man man ja in der Roth´schen Partei mit zweierlei Maß. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich unterstütze jede Demonstration gegen rechtes Gesocks, jedoch vermisse ich den marschierenden Eifer, wenn es um die Salafisten geht, sind die ja eigentlich auch Faschisten, welche alle Andersartigen gerne von Bäumen hängen sehen würden. Ob Atheisten, Christen, Juden oder Homosexuelle (falls ich jemanden vergessen habe, möge man mir verzeihen - die Liste ist so lang, dass sie den Rahmen sprengen würde) spielt da keine Rolle - alle müssen weg, Allah will es so. Zumindest glaubt man das.

Wo also liegt der Unterschied? Warum nicht auch gegen die demonstrieren? Weils in die deutsch-orientalischen Schöngeistphantasien nicht passt? Verstehen kann ichs ja ansatzweise, liest sich Hitlers Buch ja nicht so lieblich, wie die Märchen aus 1001 Nacht, auch fühlt man sich für die Verbrechen der Urgroßväter immer noch verantwortlich und möchte mit einer "ich-hab-alle-lieb"-Strategie alles niederkuscheln, damit man ja nicht mit den Rechten in einen Topf geworfen wird. Man stapft gebückt von einem Extrem ins andere und ignoriert die Salanazis tunlichst, Hauptsache man wird nicht an das 1000jährige Reich erinnert, von dem man bis heute so gut wie nichts aufgearbeitet hat. Wie? Andauernd gibt es Dokumentationen im Fernsehen? Ja, bald wird Guido Knopp über Hitlers verschwitzte Socken philosphieren - aber was haben wir daraus gelernt, was nehmen wir für die Zukunft mit? Dass es das schlimmste Verbrechen der Menschheitsgeschichte darstellt und soetwas nie wieder passieren darf, brauchen wir nicht zu erörtern, zumindest hoffe ich das, aber lähmen sollte es uns auch nicht - vor allem sollte es nicht dazu führen, dass wir mit Einäugigkeit gestraft werden. Nazis müssen nämlich nicht immer im Stechschritt und in skurrilen Uniformen durch die Gassen gröllen, sie können dies auch im Kaftan und mit Rauschebart tun, was zwar zeitweise lustig anzusehen ist, sie aber nicht minder gefährlich macht.

Gegen beide Gruppierungen hat deshalb vorgegangen zu werden, mit der gleichen Lautstärke und demselben Elan, darf sich ja die Geschichte nicht wiederholen, egal ob der Führer nun Adolf, oder Abu heißt. - DAS sind wir nämlich uns und der Welt schuldig. Und nicht das ewige Büßertum, war ich vor 70 Jahren ja nicht mal auf der Welt und trage deshalb auch keine Schuld, wie mittlerweile wohl 90 Prozent der hiesigen Bevölkerung. Und ich will auch keine auf mich laden, nur weil man beim Extremistenkehraus ein paar vergessen hat und ich meiner Tochter irgendwann erklären muss, warum sie nicht in Freiheit leben kann. Das überlasse ich dann lieber den Grünen. Die können schließlich auch wirklich was dafür.

Guten Abend


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