Mittwoch, 2. November 2011

Der Muslimstern

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Zentralrat-provoziert-erneut/story/12027559

Dieser Bericht stammt zwar von den Vogelfreunden aus der Schweiz, spiegelt aber durchaus auch die geistige Haltung der deutschen Konvertitenführer wieder, vergleicht ja auch der eitle Pierre gerne die Judenverfolgung der Nazis mit der negativen Haltung gegenüber den Muslimen hierzulande. Auch wenn er nicht soweit ging, dass er einen Muslimstern kreierte, dürfte doch sogar ihm einleuchten, dass dieser Vergleich mehr als hinkt, schließlich haben die Juden dieses äußere Erkennungszeichen nicht freiwillig gewählt, während ja Kaftan, Niqab und Häkelmützchen wie eine Monstranz vor sich hergetragen wird.

Ist es aber wirklich so, dass die islamischen Gläubigen verfolgt und ausgegrenzt werden? Nun, meiner Meinung werden da Äpfel mit Birnen verglichen, entpuppt sich ja meistens die sooft angekreidete Islamophobie bei näherer Betrachtung als simpler Rassismus, welcher mehr in der Abneigung gegenüber allem Fremden bzw gegenüber anderen Hautfarben begründet ist. Das macht die Sache natürlich nicht besser, andererseits fragt man sich jedoch, warum dieses idiotische Gedankengut einiger Mitbürger nur dazu benützt wird, um die Ausgrenzung von Muslimen an den Pranger zu stellen. Um sich selbst die Exklusivität der Unterdrückung ans flauschige Leinentuch zu heften? Um sich wichtiger zu machen, als man ist?  Wer spricht zB für die dunkelhäutigen Christen, oder die Vietnamesen? Niemand, würde das ja zu einer Verlagerung der Diskussion auf eine Ebene führen, die von den wortgewandten Sektenchefs nicht gerne gesehen würde, schließlich könnte man ja nicht mehr alleine beleidigt sein.

Nun stellt sich aber die Frage, ob die Ausländerfeindlichkeit im Steigen begriffen ist. Meiner Meinung nicht wirklich, so gab es dieses Gedankengut ja immer, einzig die Möglichkeiten der Verbreitung sind heute einfacher. So nutzen ja alle radikalen Intelligenzverweiger das Internet als Stimmungsmacher, die Salafisten genauso wie die Rechten, wobei es letztere ja sogar geschafft haben eine Partei für ihre wirren Thesen zu etablieren. Nur sieht man ja, dass die braunen Recken um Udo Voigt an massivem Wählerschwund leiden, welche sie demnächst hoffentlich ins Parteitechnische Nirwana verschwinden lässt - ein Zeichen dafür, dass die wenigsten Mitbürger das Wahlprogramm "Ausländer raus" unterstützen.

Aber wie siehts nun im Alltag aus? Werden da Fremde diskriminiert? Ab und an sicherlich, jedoch zeigt es sich immer wieder, dass gerade dann ein friedliches und freundliches Miteinander am besten funktioniert, wenn keine der Radaubrüdergruppen ihr Unwesen treibt. Was nicht verwundert, wussten ja einige gar nicht, dass sie unterdrückt werden, bevor dies ein Vogel mühsam in die Schädel gehämmert hat, genausowenig wie die fremde Herkunft des Nachbars ein Problem war, bis ein paar Nazis lautgröllend auf der Bildfläche erschienen.Überall aber, wo sich kompromissbereite, vernünftige Menschen zusammenfinden klappt es jedoch zumeist hervorragend, selbst Moscheen wurden so schon gebaut und das ohne großen Rummel.

Warum aber gefällt das den Salafisten nicht? Weil es sie wieder zu Ausgestoßenen macht, kann doch dann niemand Menschen brauchen, deren oberstes Gebot es ist Zwietracht zu säen. Ohne Glauben ein Loser und dann auch noch mit, für was ist man dann eigentlich konvertiert? Wo man doch so froh war, sein eigene Unfähigkeit jemand anderem in die Schuhe schieben zu können, schließlich sind doch die Kuffars an allem Schuld, genauso wie bei den Nazis eben die Ausländer für das eigene Versagen verantwortlich sind. Die Vernunft ist nunmal der größte Feind des Radikalismus, keine einzige dieser Gruppierungen könnte überleben, wenn sie sich durchsetzt. Darum sollten wir ihr endlich zum endgültigen Sieg verhelfen. Wie meinen? Mit einem Verbot dieser Gruppierungen? Das wäre ein Anfang, aber eines wäre noch viel, viel wichtiger, nämlich miteinander zu sprechen. Das kann nämlich Wunder bewirken.

Guten Tag

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