Dienstag, 9. September 2014

Till-R. Stoldt, die Welt und das weltfremde Märchen von der Scharia

Manchmal bin ich echt verwundert, was sich ihn heimischen Landen so durch den Blätterwald äst, und im Folgenden ist dies ein Artikel aus der Welt, wo ein Till-R. Stoldt unverhohlen seine Sympathie für die Scharia in die Tasten hämmert, wobei er seine Liebe auch noch mit weltfremden Gesülze spickt, auf dass einem die Augen tränen:

http://www.welt.de/regionales/nrw/article132023600/Stoppt-die-Hysterie-um-die-Scharia-Polizei.html

Nun klingt die Verharmlosung des islamisch-göttlichen Rechts nicht nur äußerst kurzsichtig, ist der bissige Hund des doofen Nachbarn  ja neben seinem zähnefletschenden Wadenbiss auch durchaus gut gebürstet und trotzdem will den Fifi keiner an der Arschbacke kleben haben, sondern zudem auch schizophren, lesen sich des Tills sonstige Ausführungen zum Thema ja irgendwie anders, verortet er ja schonmal alle Salafisten im Heer der Bombenleger....

http://www.welt.de/regionales/koeln/article113852537/Sind-Salafisten-die-Evangelikalen-des-Islam.html

....., allerdings nur, wenn man die Frechheit besitzt diese mit Evangelikalen zu vergleichen. Ja, dies schlägt dem gläubigen Fass wahrlich den schleimigen Boden aus, und so zeigt er ab und an auch stille Bewunderung für Hinterbänkler christlicher Religionen, weswegen auch die katholische Sekte von Opus Dei gar nicht so übel wegkommt,...

http://multimedia.opusdei.org/pdf/de/stoldt_die_welt_08092013.pdf

....und auch Ulrich Parzanys Abneigung gegenüber Homosexuellen packt er schonmal in Anführungszeichen, begleitet von einem "nobel" im letzten Satz:

http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article114262283/Theologischer-Unhold-auf-Missionars-Grossoffensive.html

Ja, wer dem einen das spinnende Bäckchen streichelt, der muss es wohl auch bei anderen tun, weswegen er nun Sven Lau und seine Schulabbrecher-Gang mit seinem Wohlwollen bedachte, und ich warte schon freudig auf ein Loblied des zu Unrecht verteufelten Jim Jones oder auch eine Wiederherstellung des noch glühenden  Leumunds eines David Koresh, schließlich wollten die auch nur speilen, genauso wie Joseph Di Mambro, welcher jedoch wegen eines längeren Aufenthalts auf Sirius leider nicht erreichbar war.

Wie? Ich übertreibe? Vielleicht, jedoch weiß ich im Gegensatz zum Till, wohin exzessiver Glaube führt, ists ja der frühe Tod, der am äußeren Rand lauert, und dies ist auch bei den Salafis so, verrecken da ja mittlerweile Abertausende (deren Opfer inkludiert) im Nirgendwo, weswegen es einem schreibenden Weiß-Ritter der Moral besser zu Gesicht stehen würde, wenn er einen Artikel mit dem Titel " Stoppt die Rekrutierung von Salafisten!" in fette Lettern gestanzt hätte. Und falls ihm dies eine eventuelle Krähenmentalität verbietet, dann kann er sich ja immer noch seinem Welt-Kollegen "Karl Sack-Reis" anschließen, kann man zu dessen Artikel ja zumindest schmunzeln,...

http://www.welt.de/satire/article132020946/Scharia-Polizeieinheit-am-Ballermann-verschollen.html

..während für den Till nur ein verwunderter Blick bleibt. Ein mitleidiger obendrein.

Guten Tag





18 Kommentare:

  1. Egal aus welcher Absicht heraus das geschrieben wurde (wir können noch immer nicht in Köpfe blicken und Absichten erkennen), kann ich ihm nur anerkennend zustimmen. Ich halte die von den Medien und der Politik installierte Debatte rund um die Scharia (die von dem Salafisten-Konstrukt und Marketing-Gag "Sharia-Police" inspiriert wurde) zwar für unnötig, aber wenn sie schon einmal da ist, ist sie dies nun mal... Man wird zwar in einem öffentlichen Diskurs nicht weit über ein Bild-Niveau hinauskommen können, aber man kann zumindest eine Differenzierung - und damit eine Anhebung des niedrigen unwissenschaftlichen und populistischen Niveaus - versuchen. Wenn sich diese Differenzierung nach Euphemismus und Propaganda liest, so ist dies als Nebeneffekt zu betrachten, nicht jedoch als das Substantielle daran.

    Dass man in den Medien auch gegen die Rekrutierung von Salafisten vorgehen müsste, ist klar. Am besten mit muslimischen Akademikern, die sich aber nicht irgendwie sinnlos distanzieren, was ja eh niemand honoriert, sondern den Salafisten (und der teilweise ebenso radikalen Gegenseite) lieber klar machen sollten, dass deren Auslegung nicht die "einzig wahre", "einzig mögliche", "ursprünglichste" oder "glaubwürdigste von allen" ist. Schließlich sind Salafisten meist dumm, jugendlich, kriminell, naiv und trotz allem glauben sie, dass sie nach einigen Pierre Vogel- und Sven lau-Videos über "die einzige Wahrheit" bescheid wüssten und Islamexperten seien - absurd und lächerlich!

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    1. "aber wenn sie schon einmal da ist, ist sie dies nun mal"

      Meinst du die Debatte, oder die Polizei? Wenn du die Polizei meinst, sorry, da kenne ich kein Pardon! Und nein! Ich bin kein Bildzeitungsleser. Obwohl die Bild so einige Skandälchen ins Rollen gebracht hat schon bevor die "ordentlichen" Zeitschriften sie erwähnten ;-)

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  2. Die Taten der Salafisten zu verharmlosen, ist schlichtweg dumm und gefährlich und zeugt zudem von einer sehr schlechten Beobachtungsgabe.

    Der Salafismus beschäftigt die Medien nicht erst seit gestern und dass die Tatsache der Sympathiebekundung besteht, dass unter Anderem auch das barbarische Abtrennen von Köpfen oder das Steinigen und das Abschlagen von Gliedmaßen in der Scharia fest verankert ist, das beweist doch das dieses Wissen bei Till-R. Stoldt über diese Barbarei überhaupt nicht vorhanden sein kann.

    Wer diesen Vorstoß der Salafisten mit ihrer Scharia-Polizei als einen Dummjungenstreich zu verniedlichen versucht, der sollte sich in den Ländern vor Ort schlau machen, wo die Scharia-Polizei nicht nur als ermahnende "Steetworker" auftreten, sondern auch als Religionspolizei sprichwörtlich die blutigen Köpfe rollen lässt.

    Ich schlage vor das Till-R. Stoldt in eines der Länder reist wo die Scharia das Gesetz ist. Nach seiner Rückkehr kann er ja gerne über seine gesammelten Erfahrungen in der Welt-Online als Augenzeuge berichten.

    Ob Till-R. Stoldt anschließend immer noch die Position als Artikelschreiber für die Welt-Online bekleiden kann, wenn er sich vor Ort in den Ländern ein Bild über die gelebte Scharia gemacht hat?

    Es dürfte interessant sein, zu wissen, ob Till-R. Stoldt die Möglichkeit bekommen würde, einen neuen Artikel darüber zu schreiben, nachdem er vor einem Publikum und unter dem lautem Gejohle bei einer Hinrichtung, gemäß der Scharia, beiwohnen würde,

    ...aber das könnte dann unter Umständen durch einen anderen Artikelschreiber und auf einem anderen Blatt Papier geschrieben werden, wenn der befohlene Tod eines naiven und blauäugigen Artikelschreibers durch die Scharia bestimmt wird!


    Und übrigens, wenn Pierre Vogel noch nie einer Steinigung im Sinne der Scharia beigewohnt hat und wenn er noch nie auch nur einen Kopf durch einen Scharia-Vertreter hat fallen gesehen, dann weiß ich nicht wieso er die Scharia verteidigt, obwohl er noch keiner blutigen Vorstellung der Scharia beigestanden hat! Entweder hat er von der Scharia keine Ahnung oder hat er auf einer seinen vielen Reisen durch eine "Live-Vorstellung" längst das sandige Blut geleckt und wir wissen es nur noch nicht!


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  3. Unabhängig davon wessen Geistes Kind der Autor Herr Stoldt ist, finde ich seinen Artikel durchaus berechtigt. Plumpe emotionale Panikmache mit "Scharia" bringt nichts. Man muss den Kampf gegen den militanten Islamismus führen, das ist ganz klar. Aber man muss es sachlich, nüchtern und strategisch machen. Der Teil der Scharia, der mit den Gesetzen in Deutschland kompatibel ist, ist erlaubt, der Rest ist und bleibt verboten, ganz einfach. Das sollten die Politiker einfach klar zum Ausdruck bringen.
    Den Unbelehrbaren und Gewaltbereiten in der salafistischen Szene muss man mit Härte begegnen, die einigermaßen Moderateren sollte man aber nicht zu sehr in die Ecke drängen, so dass für sie eine Rückkehr in Richtung Mitte der Gesellschaft weiterhin möglich bleibt. Des weiteren muss man versuchen für die breite Mehrheit der Muslime eine Art politisch entschärften "Euroislam" ähnlich dem heutigen Christentum zu etablieren, wobei der deutsche Staat vorgibt, wie z.B. die Lehrerausbildung für muslimischen Reigionsunterricht aussieht. Welche religiösen Regeln zu befolgen sind und wer ins Pradies kommt und wer nicht, da soll dann jeder glauben woran er will. Wenn man hingegen alle Salafisten oder gar alle Muslime mit Typen wie Deso Dogg gleichsetzt, dann macht man den Gegner größer als er sein müsste und verschärft die Spannungen.

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    1. Paralleljustiz ist inakzeptabel!

      Ich bin Sleid

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  4. Anonym9. September 2014 07:10

    "Der Teil der Scharia, der mit den Gesetzen in Deutschland kompatibel ist, ist erlaubt, der Rest ist und bleibt verboten, ganz einfach."

    Und welcher Teil der Scharia sollte mit deutschen Gesetzen nach deiner Ansicht kompatibel sein?

    Wenn ein Zusammenhang zwischen den deutschen Gesetzen und einem Teil der Scharia besteht, (ich habe die Reihenfolge in deiner Auflistung "Scharia - mit den Gesetzen in Deutschland..." bewusst umgekehrt) dann besteht doch alleine durch die Tatsache der angenommenen Gemeinsamkeit zwischen den deutschen Gesetzen und einem Teil der Scharia, kein Grund das der kompatible Teil der Scharia in die deutschen Gesetze mit einbezogen wird, weil alleine schon dadurch die Tatsache besteht, das die deutschen Gesetze einen Teil der Scharia gesetzlich regeln.

    Ergo, bestehende Gesetze in Deutschland müssen sich keinem Teil der Scharia angleichen, wenn ein prozentualer Anteil der Scharia mit den deutschen Gesetzen kompatibel sein sollte.

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    1. Davon das deutsche Gesetze "angeglichen", verändert oder angepasst werden müssen war auch nicht die Rede. Im Gegenteil, die deutschen Gesetze bleiben wie sie sind und gelten uneingeschränkt. Wenn aber die Sharia z. B. vorgibt, wie man betet, wie man sich wäscht oder dass man kein Glücksspiel betreiben soll, dann ist das kein Verstoß gegen irgendeines unsere Gesetze und somit natürlich kompatibel. Ich bin kein Experte, vermute aber mal, dass entgegen der öffentlichen Wahrnehmung der überwiegende Teil solcher Sharia-Vorschriften mit unseren Gesetzen in diesem Sinne kompatibel ist. Ich sage nicht das ich diese Gesinnung gut heiße und wäre z. B. auch dafür, dass man die Gesichtverschleierung a la Burka verbietet, aber das was sozusagen religiöse und unpolitische Regeln betrifft, daraus muss man nicht unter der Überschrift "Sharia" einen großen Phantomgegner machen. Und ich denke juristisch betrachtet haben sich Sven Lau und Konsorten in diesem Rahmen bewegt. Das jetzige Getöse der Politker ist purer Aktionismus ohne irgendein Ergebnis.
      Langfristig sollte man versuchen aus den Salafisten sowas wie die Zeugen Jehovas zu machen. Nervig aber harmlos.

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    2. "Langfristig sollte man versuchen aus den Salafisten sowas wie die Zeugen Jehovas zu machen. Nervig aber harmlos."

      Das wird nur mit dem Willen und dem Einverständnis der Salafisten geschehen können, aber ob dieser Wille vorhanden ist, das wage ich nach den ganzen Vorfällen der letzten Jahre dann doch sehr anzuzweifeln, da sie sich bis heute von keiner harmlosen Seite präsentiert haben.

      Wenn die Salafisten nur nervig wären, dann würde ich auch wieder mehr Zeit haben mich den Themen zuzuwenden, die durch Lobbyisten, Politik und Wirtschaft versaut und durch Banken veruntreut werden.

      Wir werden sehen was die Zeit uns entgegen bringt. Hoffen wir dass bis dahin und darüber hinaus eine allgemeine Verbesserung im positiven Sinne entsteht.

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  5. @Anonym 9. September 2014 07:10: "einigermaßen Moderatere" unter den Salafisten - was darf ich mir darunter vorstellen?

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    1. In Frankreich gibt es wirklich Salafisten die keinem was zu Leide tun. Habe in Lyon selbst eine Familie kennengelernt und war extrem überrascht. Diese kritisierten den deutschen Salafismus und nannten ihn "extrem ordinär". Ohne Witz.

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    2. "In Frankreich gibt es wirklich Salafisten die keinem was zu Leide tun."

      Abu Ibrahim Nagi und P. Vogel haben im rechtlichen Sinne auch noch keinem etwas zu Leide getan, sie haben aber da die Lunten gelegt, wo durch andere Salafisten großes Leid zugefügt worden ist.

      Und wenn der Mensch an sich, nach außen etwas als extrem ordinär empfindet, dann muss dieses Empfinden noch lange nicht bedeuten das es im Widerspruch zu seiner tatsächlichen und unausgesprochenen Empfindung steht.

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    3. Was genau empfinden diese Lyoner Salafis denn als ordinär am deutschen Salafismus? Rein formelle oder doch auch inhaltliche Aspekte?

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    4. schlicht und einfach alles! Ich liess mir sogar von einer Frau dieser Familie erklären warum selbst die Koranverbreitung nichts mit dem Islam zu tun hat usw. Diese Familie verachtet die deutschen Salafisten auch weil sie gewalttätig sind usw. Ihre Aussage ein wahrer Salafist bemüht sich nach der Salafyia zu leben. Nicht mehr und nicht weniger.

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    5. Martina Zucki 10. September 2014 10:22

      "ein wahrer Salafist bemüht sich nach der Salafyia zu leben. Nicht mehr und nicht weniger."

      Aber das ist doch genau das Selbe was die in Deutschland lebenden Salafisten auch predigen, allerdings mit dem Unterschied das sie es auf eine ordinäre Art und Weise verkünden!

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    6. und nicht nur verkünden, sondern auch ausüben. Selbst Abdelhamad sagt dass der deutsche Salafismus extrem ordinär ist, also steht er nicht alleine da mit seiner Aussage. Die salafistische Familie, die ich durch eine Freundin von mir kennenlernen durfte, waren wirklich bescheiden und ruhige Menschen. OK, sie leben ihre Traditionen, leben zurück gezogen etc. aber die waren als Menschen schwer in Ordnung. Vor allem scheuten sie sich nicht das Negative zu besprechen, was nicht jeder deutsche Salafist gerne tut. Gibt halt wie überall solche und solche. Die deutschen Salafisten predigen nur was in ihrem Rahmen passt und selbst DAS halten sie nicht ein ;-)

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  6. Darunter stelle ich mir solche Aussagen vor:
    http://www.youtube.com/watch?v=0Gi9YYg8F4Q
    http://www.youtube.com/watch?v=gw5kEuvoAK8

    In jeder Gruppeirung gibt es relativ gesehen Moderate (mit denen man noch reden und verhandl kann) und Radikale (mit denen das eben nicht mehr geht). Das war schon immer so, ob RAF, IRA, ETA, Hamas...

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  7. Hassan Dabbagh hatte hier zwar gegen eine konkurrierende Salafistengruppe geschossen aber letztenendes ist auch bei ihm nur dann etwas Unrecht, wenn es Muslimen (der gleichen sunnitischen Ausrichtung) angetan wird und an allem Schlechten sind allein die Geheimdienste, die Medien, die Amerikaner, die Juden, die Shiiten und generell immer "die anderen" schuld.

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    1. Was soll er als vermeintlcher Besitzer der einzigen, göttlichen Wahrheit auch anderes tun, als die Schuld für alles was ihm zuwider ist bei den Kuffar und dem Teufel selbst zu suchen!? ;)

      Ich bin Sleid

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