Sonntag, 9. September 2012

Von Vorurteilen und deren wahren Kern

http://www.rhein-zeitung.de/region/altenkirchen-betzdorf_artikel,-Opfer-statt-Taeter-in-Handschellen-abgefuehrt-_arid,475517.html#kommentar

Das ist ein Artikel, der gerade für große Aufregung sorgt, so wird er unter anderem auch auf Pierre Vogels Dawa-News herumgereicht, soll er ja zeigen, dass Muslime Bürger zweiter Wahl sind und sich der Freund und Helfer einen feuchten Dreck um diese schert. Dabei war von den Brüdern keiner und man könnte dies deswegen auch durchaus als Hetze bezeichnen, zieht man ja Schlüsse aus etwas, was man nur vom Hörensagen kennt und eigentlich macht man ja somit genau das, was man anderen gerne vorwirft.

 Natürlich muss der obige Vorfall untersucht werden und natürlich muss eine eventuelle Fehlleistung der Polizisten Konsequenzen haben, kann es ja nicht sein, dass Vorurteile die Gesetzeshüter leitet, wobei ich mich jedoch  - sollte es so gewesen sein - nicht dem islamistisch-linkes Geheul anschließen möchte, so bringt ein einseitiges Einstimmen in die Empörung ja nichts und an den Ursachen wird so nichtmal gekratzt.  Das Stecken in Schubladen ist nämlich keine Einbahnstraße, es entsteht nicht aus dem Nichts und die Frage der "Schuld" ist nicht mit einem kurzen "ich bin dagegen" abgetan, auch wenn es sich mächtig gut anfühlt - es steckt in jedem von von uns, ob wir nun wollen, oder auch nicht. Es resultiert aus persönlichen Erfahrungen und manch rotzbübiger Möchtegerngangsterrapper hat es so schon geschafft, ein ganzes Volk in Verruf zu bringen, so sagen Sie ja nach einem unerfreulichen Zusammentreffen  nicht, dass der Ali ein Depp war, sondern schütten Ihren ganzen Ärger über dessen sämtliche Landsleute aus. Umgekehrt ist dies nicht anders, werden bei einem rechten Verbrecher ja auch gleich alle Deutschen zu potentiellen SS-Männern, welche am liebsten schon morgen das Stalingrad-Debakel ausbessern würden.

All das ist Rassismus und falsch, aber man kann nicht nur diesem die Herkunft der Probleme ans Bein binden, sinds ja auch die Klischees, die es im Kern durchaus gibt und sich nicht gänzlich aus den Fingern gesogen werden - sämtliche Vorurteile fußen auf realen Begebenheiten. Und so werden aus ein paar türkischen Frauenprüglern eben ganze Horden und aus ein paar Braunhemden Legionen, wird die Normalität ja - wie der Name ja schon sagt - als normal wahrgenommen, und er hat deswegen im hirntechnischen Freakshowspeicher keinen Platz. Das ist natürlich nicht richtig, aber stellen Sie sich dochmal einen Ordnungshüter vor, der sich dies auch noch täglich antut, wird nach dessen Anwesenheit ja auf einer freudig-fröhlichen Geburtstagsfeier nur selten verlangt - irgendwann sieht man so eventuell nur mehr den Abgrund und handelt dementsprechend.

Wie? Ich mache die Opfer zum Täter? Nichts liegt mir ferner, aber es ist meiner Meinung falsch, wenn man Rassismus und Diskriminierung nur an der Blüte beschneidet, vielmehr muss man sich auch um die Wurzel kümmern, welche für das Entstehen verantwortlich ist. Man kann nicht ausblenden, dass es bei Immigranten aus gewissen Gebieten eben einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Gewalt gibt, genausowenig, wie man ausblenden kann, dass es bei den Deutschen einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Fremdenfeindlichkeit gibt - beides ist nötig, um solche Vorkommnisse entstehen zu lassen und sie brauchen sich auch gegenseitig, lässt ja das Fehlen eines Bestandteils das Ganze zusammenkrachen, wie ein Kartenhaus.

Belassen Sie es als bitte nicht beim dumpfen Nachplappern einfacher Lösungen, sondern gehen Sie tiefer und werden Sie dabei nicht einseitig, bekämpft man ja bei ersterem nur die Symptome - das Hass-Krebsgeschwür kann ungestört weiterwachsen und zwar von allen Seiten. Und sehen Sie sich vielleicht den Film "LA Crash" an, erklärt der ja äußerst anschaulich, wie Vorurteile entstehen....


...und ab und an auch, wie wir sie vielleicht auch wieder beseitigen können.


Guten Tag


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